Ein unverzichtbarer Beitrag für den reibungslosen Krankenhausbetrieb
Das Finanzmanagement spielt eine zentrale Rolle für den reibungslosen Betrieb der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, auch wenn es oft im Hintergrund agiert. Unter der Leitung von Mag. Josef Bayr, Leiter Finanzen und Beteiligungen, bewältigt dieses Team zahlreiche Herausforderungen und ergreift Initiativen, um die Zukunftssicherheit zu gewährleisten.
Die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft m.b.H. (KHBG) vereint das Finanzmanagement aller fünf Landeskrankenhäuser unter einem Dach. Diese waren früher eigenständig organisiert, bevor sie nach und nach zusammengeführt wurden. Heute sind rund 40 Personen in diesem Bereich in den Landeskrankenhäusern vor Ort tätig, wobei die zentrale Abteilung in der KHBG mit drei Personen besetzt ist.
Aufgabenbereiche
Das Finanzmanagement umfasst drei wesentliche Fachbereiche:
Buchhaltung
Verantwortlich für die lückenlose und geordnete Aufzeichnung aller Geschäftsvorgänge, inklusive Erfassen, Verbuchen und Bezahlen.
Controlling
Hier laufen alle Finanz- und Leistungskennzahlen zusammen. Es werden Budgets erstellt, Kosten überwacht und Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass alles auf Kurs bleibt.
Patient:innen-Administration
Von der Aufnahme bis zur Verrechnung, wobei die Abrechnung überwiegend über Versicherungen erfolgt. Die Grenznähe führt zu einem hohen Anteil internationaler Patient:innen, was die Komplexität erhöht.
In Bewegung bleiben
… und neue Wege einschlagen
Auch im Finanzmanagement sind wir stets in Bewegung. Im Jahr 2023 wurde eine Reorganisation der fachlichen Zuständigkeiten eingeleitet, die bis Mai 2024 umgesetzt werden soll. Die Einführung neuer IT-Systeme ermöglicht fortan Vereinfachungen und Standardisierungen, wodurch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Standorten weiter verbessert wird. „Die IT-Systeme sind in vielen Bereichen die Wegbereiter für Vereinfachungen und Standardisierungen. Wir wachsen zusammen, das kleine Vorarlberg wird noch kleiner“, erklärt Bayr.
Ein gut funktionierendes Finanzmanagement ist das Rückgrat eines jeden Krankenhauses. Ohne uns im Hintergrund läuft nichts .
Seit der Integration der letzten Häuser Bludenz und Hohenems in den Verbund der Landeskrankenhäuser im Jahr 2003 ging es kontinuierlich darum, einheitliche Standards zu implementieren und Arbeitsabläufe durch Digitalisierungsmaßnahmen zu vereinfachen. „Die Welt ist virtueller geworden, inzwischen ist es beispielsweise nicht mehr relevant, von wo aus eine Rechnung an die Patientinnen oder Patienten geschrieben wird“, betont Bayr.
Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für Effizienzsteigerungen und eine engere Zusammenarbeit. Wir müssen sie nur richtig nutzen.
Bei jeder Reorganisation besteht die Sorge um Arbeitsplätze – in diesem Fall jedoch unbegründet.
„Es geht nicht um Arbeitsplatzabbau, sondern vielmehr um Ausfallsicherheit,“ verrät Bayr. „Durch die Bündelung der Kräfte können wir flexibler auf personelle Engpässe reagieren. Stabile, größere Teams bieten zudem mehr Austauschmöglichkeiten und ein breiteres Spektrum an Know-how. Dank der Digitalisierung entstehen neue Arbeitsmodelle, die es unseren Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Arbeit flexibler zu gestalten“, so Bayr weiter. „Remote Work“ und „virtuelle Teams“ sind aktuelle Schlagworte, die es den Mitarbeitenden in der Finanzverwaltung erlauben, ihre Arbeit den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben anzupassen – immer unter der Prämisse der Datensicherheit.
Fit für die Zukunft: Synergien ausschöpfen
Um auch zukünftig sicher und effizient arbeiten zu können, wurde in der Abteilung Finanzen und Beteiligungen eine Reorganisation in die Wege geleitet. „Synergien müssen einfach besser genutzt werden. Es bringt nichts, das Rad an fünf Stellen neu zu erfinden“, so Bayr. Die zentrale Abteilung hat nun ihre Möglichkeiten des organisatorischen Zugriffs auf alle Verwaltungseinheiten erhöht, um die Steuerung im Gesamtkontext zu vereinfachen und zu verbessern.
Durch Synergien und gemeinsame Standards können wir besser und schneller auf Veränderungen reagieren.
„Unser Ziel ist es, Best Practice-Lösungen zu finden und umzusetzen“, erklärt der Leiter. Reorganisation bedeutet nicht nur Veränderung, sondern auch Chance. „Wir nutzen diese, um uns besser aufzustellen und uns für die Zukunft zu rüsten.“ So sei ein weiteres Ziel etwa auch der Abbau der Papierlastigkeit, um nachhaltiger zu arbeiten. „Wichtig ist uns, für die voranschreitende Digitalisierung die richtige Geschwindigkeit zu finden, um sicherzustellen, dass die Vorarlberger Landeskrankenhäuser auch im Finanzmanagement zukunftsfit bleiben.“
Wesentliche Geschäftsergebnisse und Ertragslage 2023
572,9 Mio. EUR
periodenbereinigter Umsatz
+7,7 %
mehr Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr
+12,9 %
höherer Materialaufwand (u.a. wegen Kostensteigerung bei Medikamenten)
Die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft m.b.H. erzielte im Jahr 2023 einen periodenbereinigten Umsatz in Höhe von 572,9 Mio. EUR (Vorjahr: 499,7 Mio. EUR) – dies entspricht einer Veränderung um +14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Personalaufwand stieg von 327,6 Mio. EUR auf 352,8 Mio. EUR im Jahr 2023 (+7,7 %). Die Steigerung ist zurückzuführen auf den Gehaltsabschluss inklusive Vorrückungen sowie Erhöhungen im Dienstpostenplan. Die Personalaufwandsquote (gemessen an der Betriebsleistung) sank gegenüber dem Vorjahr und liegt bei 60,1 Prozent (Vorjahr: 61,7 %).
Der Materialaufwand inklusive sonstiger bezogener Herstellungsleistungen erhöhte sich um 12,9 Prozent auf 129,7 Mio. EUR (Vorjahr: 114,9 Mio. EUR). Die Steigerungen sind unter anderem auf höhere Aufwände für Medikamente zurückzuführen.
Die Abschreibungen sind leicht gestiegen (+2,0 %) und liegen bei 28,3 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im Vergleich zu 2022 um -1,0 Prozent. Die Ertragssteigerung konnte die höheren Aufwände überkompensieren, wodurch sich das Betriebsergebnis gegenüber dem Jahr 2022 um 15,8 Mio. EUR erhöht hat.
Geschäftsergebnis / Ertragslage 2023
Beträge in EUR 1.000 | 2023 | 2022 | +/- % |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 572.944 | 499.737 | +14,6 |
Bestandsveränderung | 97 | -1.195 | -108,1 |
Sonstige betriebliche Erträge | 13.614 | 32.368 | -57,9 |
Betriebsleistung | 586.655 | 530.910 | +10,5 |
Aufwendungen für Material u. bez. Leistungen | -129.701 | -114.877 | +12,9 |
Personalaufwand | -352.845 | -327.625 | +7,7 |
Abschreibungen | -28.337 | -27.773 | +2,0 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -67.570 | -68.225 | -1,0 |
Zwischensumme (Betriebsergebnis) | 8.202 | -7.590 | -208,1 |
Finanzerträge | 76 | 69 | +10,1 |
Finanzaufwendungen | -6.773 | -785 | +762,8 |
Finanzergebnis | -6.697 | -716 | +835,3 |
Ergebnis vor Steuern | 1.505 | -8.306 | -118,1 |
Periodenfremdes Ergebnis | -4.918 | 8.511 | -157,8 |
Rechtsträgeranteil Gesundheitsfonds | -47.237 | -34.471 | +37,0 |
Jahresfehlbetrag | -50.650 | -34.266 | +47,8 |
Auflösung Rücklagen | 47.237 | 34.473 | +37,0 |
Verlustvortrag aus dem Vorjahr | -140.524 | -140.731 | -0,1 |
Bilanzverlust | -143.937 | -140.524 | +2,4 |
Beträge in EUR 1.000 | Umsatzerlöse |
2023 | 572.944 |
2022 | 499.737 |
+/- % | +14,6 |
Beträge in EUR 1.000 | Bestandsveränderung |
2023 | 97 |
2022 | -1.195 |
+/- % | -108,1 |
Beträge in EUR 1.000 | Sonstige betriebliche Erträge |
2023 | 13.614 |
2022 | 32.368 |
+/- % | -57,9 |
Beträge in EUR 1.000 | Betriebsleistung |
2023 | 586.655 |
2022 | 530.910 |
+/- % | +10,5 |
Beträge in EUR 1.000 | Aufwendungen für Material u. bez. Leistungen |
2023 | -129.701 |
2022 | -114.877 |
+/- % | +12,9 |
Beträge in EUR 1.000 | Personalaufwand |
2023 | -352.845 |
2022 | -327.625 |
+/- % | +7,7 |
Beträge in EUR 1.000 | Abschreibungen |
2023 | -28.337 |
2022 | -27.773 |
+/- % | +2,0 |
Beträge in EUR 1.000 | Sonstige betriebliche Aufwendungen |
2023 | -67.570 |
2022 | -68.225 |
+/- % | -1,0 |
Beträge in EUR 1.000 | Zwischensumme (Betriebsergebnis) |
2023 | 8.202 |
2022 | -7.590 |
+/- % | -208,1 |
Beträge in EUR 1.000 | Finanzerträge |
2023 | 76 |
2022 | 69 |
+/- % | +10,1 |
Beträge in EUR 1.000 | Finanzaufwendungen |
2023 | -6.773 |
2022 | -785 |
+/- % | +762,8 |
Beträge in EUR 1.000 | Finanzergebnis |
2023 | -6.697 |
2022 | -716 |
+/- % | +835,3 |
Beträge in EUR 1.000 | Ergebnis vor Steuern |
2023 | 1.505 |
2022 | -8.306 |
+/- % | -118,1 |
Beträge in EUR 1.000 | Periodenfremdes Ergebnis |
2023 | -4.918 |
2022 | 8.511 |
+/- % | -157,8 |
Beträge in EUR 1.000 | Rechtsträgeranteil Gesundheitsfonds |
2023 | -47.237 |
2022 | -34.471 |
+/- % | +37,0 |
Beträge in EUR 1.000 | Jahresfehlbetrag |
2023 | -50.650 |
2022 | -34.266 |
+/- % | +47,8 |
Beträge in EUR 1.000 | Auflösung Rücklagen |
2023 | 47.237 |
2022 | 34.473 |
+/- % | +37,0 |
Beträge in EUR 1.000 | Verlustvortrag aus dem Vorjahr |
2023 | -140.524 |
2022 | -140.731 |
+/- % | -0,1 |
Beträge in EUR 1.000 | Bilanzverlust |
2023 | -143.937 |
2022 | -140.524 |
+/- % | +2,4 |
Highlights in Zahlen
2023 | 2022 | ||
---|---|---|---|
Umsatz | 572,9 Mio. EUR | 499,7 Mio. EUR | +14,6% |
Ausgaben | 618,1 Mio. EUR | 538,5 Mio. EUR | +14,8% |
Davon: Personal | 352,8 Mio. EUR | 327,6 Mio. EUR | +7,7% |
Davon: Investitionen (Medizintechnik & Bau) | 41,2 Mio. EUR | 41,6 Mio. EUR | 1% |
Davon: Medikamente | 46,1 Mio. EUR | 39,7 Mio. EUR | 16,1% |
Davon Materialaufwand & bezogene Leistungen | 129,7 Mio. EUR | 114,9 Mio. EUR | +12,9% |
Davon Lebensmittel | 4,6 Mio EUR | 4,1 Mio. EUR | 12,2% |
Umsatz | |
2023 | 572,9 Mio. EUR |
2022 | 499,7 Mio. EUR |
+14,6% |
Ausgaben | |
2023 | 618,1 Mio. EUR |
2022 | 538,5 Mio. EUR |
+14,8% |
Davon: Personal | |
2023 | 352,8 Mio. EUR |
2022 | 327,6 Mio. EUR |
+7,7% |
Davon: Investitionen (Medizintechnik & Bau) | |
2023 | 41,2 Mio. EUR |
2022 | 41,6 Mio. EUR |
1% |
Davon: Medikamente | |
2023 | 46,1 Mio. EUR |
2022 | 39,7 Mio. EUR |
16,1% |
Davon Materialaufwand & bezogene Leistungen | |
2023 | 129,7 Mio. EUR |
2022 | 114,9 Mio. EUR |
+12,9% |
Davon Lebensmittel | |
2023 | 4,6 Mio EUR |
2022 | 4,1 Mio. EUR |
12,2% |