Seit Februar 2022 wird am LKH Feldkirch die „Extrakorporale Membranoxygenierung“ (ECMO) systematisch angewendet. Diese lebensrettende Therapie bei akutem Herz- und/oder Lungenversagen erfordert hochspezialisiertes Fachwissen. Eine erste „Bilanz“ im Jahr 2023 zeigte die Bedeutung dieses neuen Angebots an den Landeskrankenhäuser: So konnte das ECMO-Team bei zwölf Patient:innen erfolgreich intervenieren und sechs Leben retten.
Bei Patient:innen mit lebensbedrohlichem akuten Herz- und/oder Lungenversagen kann nach Ausschluss von Kontraindikationen eine „Extrakorporale Membranoxygenierung“, also eine ECMO, implantiert werden. Die ECMO ersetzt vorübergehend die Funktionen von Herz und Lunge, indem das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxid entfernt wird, um dann wieder in den Körper und Blutkreislauf gepumpt zu werden. Hierfür werden große Kanülen in zentrale Gefäße eingeführt. „Je nach Krankheitsbild kann diese Therapie von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen erforderlich sein, bis sich Herz und Lunge wieder erholt haben“, erläutert Oberarzt Dr. Harald Rinösl, der das interdisziplinäre ECMO-Team leitet.
Ein international vernetztes und geschultes Team
Das ECMO-Team am LKH Feldkirch besteht aus hochqualifizierten Fachleuten, die umfangreiche internationale Schulungen absolviert haben. Dr. Rinösl und sein Team sind rund um die Uhr einsatzbereit, um im Notfall schnell reagieren zu können. „Viele unserer Mitarbeiter:innen haben an internationalen Kursen teilgenommen und profitieren vom Erfahrungsaustausch mit Spezialist:innen anderer Kliniken“, erklärt Dr. Rinösl. Das Pflegeteam besteht aus 15 hochmotivierten Intensivpflegekräften, die speziell für die ECMO-Therapie ausgebildet wurden.
Das Einsatzspektrum der ECMO war im ersten Jahr sehr breitgefächert. In der Hälfte der Fälle wurde die Herzlungenmaschine bei Patient:innen mit Kreislaufstillstand angewendet. Weitere Anwendungen betrafen Herzerkrankungen, schwere Unterkühlungen und Lungenversagen. Das ECMO-Team arbeitet dabei eng mit Fachkolleg:innen der Universitätsklinik Innsbruck zusammen, um eine optimale Versorgung der Patient:innen zu gewährleisten.
Die Verfügbarkeit der ECMO in Vorarlberg ermöglicht es, Patient:innen mit akutem Herzversagen eine realistische Überlebenschance mit guter Lebensqualität zu bieten
Die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Kliniken sind daher entscheidend für den erfolgreichen Start des ECMO-Programms in Vorarlberg.