Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser haben als erste in Österreich die Zertifizierung für einen interdisziplinären Ausbildungsverbund im Bereich Allergologie erhalten. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Versorgung von Patient:innen mit Allergien und zur Ausbildung neuer Allergolog:innen.
Mediziner:innen in Österreich, die im Bereich Allergologie tätig sein wollen, müssen eine 18-monatige Spezialisierung nach ihrer Fachärzt:nnenausbildung absolvieren. Dies ist Teil einer neuen Ausbildungsregelung, die eine hohe Versorgungsqualität sicherstellen soll. Während der Übergangsphase können auch erfahrene Fachärzt:innen aus relevanten Disziplinen einen Antrag auf Anerkennung stellen. Diese Regelung gilt für Fachärzt:innen der Dermatologie, HNO, Pädiatrie, Pulmologie, Inneren Medizin, Klinischen Immunologie, Arbeitsmedizin sowie Allgemeinmedizin.
Bereits anerkannte Allergologie-Spezialist:innen aus diesen unterschiedlichen Fachrichtungen sind wiederum dazu aufgerufen, sich zu Ausbildungsverbünden zusammenzufinden, um gemeinsam zertifizierte Ausbildungsstätten umzusetzen. Und genau das ist nun den Vorarlberger Landeskrankenhäusern mit der Zertifizierung zu dem interdisziplinären Ausbildungsverbund „Allergologie Vorarlberg“ gelungen. Im gesamten österreichischen Bundesgebiet sind die Vorarlberger LKH die ersten, die als Mitarbeiter:innen eines allgemeinen, öffentlichen Klinikverbundes diese Zertifizierung erhalten haben, den Allergolog:innen-Nachwuchs auszubilden. Die österreichweite Vorreiterrolle ist ihnen damit sicher.
Strenge Zertifizierungskriterien und gefragte, hohe Expertise
Für die Zertifizierung mussten die beteiligten Abteilungen der Vorarlberger Landeskrankenhäuser hohe Expertise- und Leistungskriterien erfüllen. In der Dermatologie am LKH Feldkirch sind nun drei Fachärzt:innen ausbildungsberechtigt, in der HNO-Abteilung fünf, in der Pulmologie am LKH Hohenems und der Pädiatrie am LKH Feldkirch jeweils eine:r. Diese Ärzt:innen haben das Spezialisierungsdiplom der Österreichischen Ärztekammer und können somit junge Fachärzt:innen im Bereich Allergologie ausbilden.
Die Spezialisierung der angehenden Allergologie-Jungärzt:innen erfolgt im „Ausbildungsverbund Allergologie Vorarlberg“ im Rotationsprinzip: Die 18 Monate Ausbildungszeit werden nach einem bestimmten Schlüssel unter den beteiligten Abteilungen aufgeteilt. Angedacht sind sechs Monate im „Ursprungsfach“ sowie weitere sechs Monate aufgeteilt in zwei weiteren allergologischen Fachambulanzen. Die dafür nötige Infrastruktur steht bereits bzw. ist im Aufbau begriffen.
Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit
Diese Ausbildung wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter stärken, denn durch das Rotationsprinzip profitieren die Ärzt:innen von der Expertise mehrerer Fachabteilungen, was zu einer verbesserten diagnostischen und therapeutischen Versorgung der Patient:innen führt. Synergien können optimal genutzt werden, indem Fachkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen zusammengeführt werden. So entstehen innovative Behandlungskonzepte und ein umfassenderes Verständnis für die komplexen Mechanismen von Allergien.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen fördert zudem den Wissensaustausch und trägt zur kontinuierlichen Weiterbildung der Mediziner:innen bei. Dies resultiert in einer noch höheren Versorgungsqualität für die Patient:innen und stärkt das gesamte Gesundheitswesen in Vorarlberg.