Anfang 2023 wurde Primar Priv.-Doz. Dr. René El Attal zum Präsidenten der „Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie“ (ÖGOuT) gewählt. Der Leiter der Abteilungen Orthopädie und Unfallchirurgie der Landeskrankenhäuser Feldkirch und Bludenz gestaltet damit die Zukunft einer vereinten österreichischen Fachvertretung. Die unabhängige Fachgesellschaft, die seit 2016 aktiv ist, repräsentiert die ehemals getrennten Disziplinen „Orthopädie“ und „Unfallchirurgie“.
Die Gesellschaft strebt eine Plattform für den Austausch über Anliegen, Probleme und Errungenschaften im Bereich Orthopädie und Traumatologie an. „Es war nicht einfach eine Zusammenlegung zweier Fächer, sondern die Schaffung eines neuen Fachs mit einem umfassenden Katalog an Herausforderungen“, betont Prim. Dr. El Attal.
Die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft traf zunächst auf die Herausforderung, zwei unterschiedliche Fachwelten zu vereinen. „Für Jungmediziner:innen ist dies etwas anderes als für jene, die noch in den alten, getrennten Fächern gelernt haben“, so El Attal. Alte Muster und Zuständigkeiten zu durchbrechen, ist ein langwieriger Prozess. Ziel ist es, die Interessenvertretungen zu vereinheitlichen und als starke Stimme für das neue Fach zu agieren.
Ganzheitliche Versorgung und Ausbildung
Entgegen dem internationalen Trend zur Spezialisierung setzt die ÖGOuT auf eine ganzheitliche Betrachtung. „In großen Krankenhäusern können wir die gesamte Bandbreite der Versorgungsoptionen anbieten“, erklärt Dr. El Attal. Die ärztliche Ausbildung ist eine zentrale Herausforderung, die die Fachgesellschaft aktiv unterstützt. „Wir müssen klug unsere Schwerpunkte setzen und die Ausbildung so gestalten, dass angehende Fachärzt:innen optimal vorbereitet sind“, so El Attal. Besondere Aufmerksamkeit gilt Bereichen wie der Kinder- und Tumororthopädie sowie der Schwerverletzten-Versorgung.
Sicherung der Fachkompetenz
Eine gemeinsame Aufgabe der beiden vereinten Disziplinen ist die schmerzmedizinische Versorgung. Zudem haben Fachärzt:innen nun erweiterte Möglichkeiten zur Niederlassung, was den Ausbildungsauftrag erhöht.
Wir müssen sicherstellen, dass unsere Fachärzt:innen Zugang zu allen wichtigen Inhalten haben und die Expertise in Nischenbereichen erhalten bleibt.
Dazu organisiert die ÖGOuT Austauschprogramme in Österreich und dem benachbarten Ausland.
Zukunftspläne und Kongress 2025
Dr. El Attal hat bereits tiefgehende Einblicke in die Erstellung von Lehrkatalogen und die Zuständigkeiten der verschiedenen Gremien gewonnen. „Es ist ein komplexes Konstrukt aus regionalen Zuständigkeiten und österreichweiten Institutionen“, so El Attal. Eine starke Fachvertretung ist daher essenziell, um die Anliegen der westlichen Bundesländer zu vertreten. Ein bedeutender Meilenstein in seiner Präsidentschaft ist die Organisation des ersten großen Kongresses der ÖGOuT im Mai 2025 in Wien. Zukünftige Kongresse sollen auch in anderen Bundesländern stattfinden, um den Austausch und die Zusammenarbeit weiter zu fördern.
